Zum Trendgemüse wurde der Kürbis aus guten Gründen. Dass er besonders viele gesunde Inhaltsstoffe besitzt und einen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung leisten kann, ist bestimmt einer davon. Doch mindestens genauso wichtig sind die Sorten- und kulinarischen Vielfältigkeiten, die Kürbisse in all ihren Spielarten bieten. Doch beginnen wir von vorne.
Auch wenn wir in Österreich beim Kürbisanbau zum Beispiel an die Südoststeiermark als traditionelles Anbauland denken, stammen die meisten Speisekürbisse ursprünglich aus Mittel- und Südamerika – soweit, so bekannt. Ein Irrtum ist jedoch weit verbreitet: Kürbis als Gemüse zu bezeichnen. Denn streng genommen ist Kürbis eine Beere, tatsächlich sogar die größte Beere der Welt. Genauso wenig ist der Kürbis immer orange, weder außen noch innen. So gibt es Kürbisse in nahezu allen Farben, Formen und Größen. Sie können lediglich faustgroß oder mehrere Kilo schwer sein, eine weiße, gelbe, orange, grüne, braune, gestreifte, gefleckte, glatte oder gerippte Schale und auch ein höchst unterschiedliches Fruchtfleisch haben. Die Rede ist meist von mehreren Hundert Kürbissorten!
Gängig ist die Einteilung in drei Kürbisgruppen mit mehr und manchmal weniger bekannten Sorten. Zu den Gartenkürbissen zählen die meisten Ölkürbisse, aber auch der Patisson, der aufgrund seiner oft geringen Größe gut im Ganzen gegart gegessen werden kann, wie auch der Spaghettikürbis, dessen Name nicht von ungefähr kommt – zerfällt sein Fleisch beim Kochen doch in Fasern, die dann wie Nudeln für Pasta verwendet werden können.
Zwei Klassiker der Moschus-Kürbisse sind der Muskat- und der Butternuss-Kürbis. Der Muskat ist übrigens jener, der meist in Stücken verkauft wird, weil er bis zu 30 Kilogramm schwer wird. Der Butternuss gehört zu den aromatischsten Kürbissen und kann besonders vielseitig verarbeitet werden.
Riesenkürbisse zeichnet aus, dass sie besonders gut, sprich bis zu einem Jahr lagerfähig sind. Weniger geläufig sind hier sicherlich der Turbankürbis – nomen est omen hat er eine entsprechend zweigeteilte Form – sowie roter und gelber Zentner mit bis zu 40 Kilo. Der in unseren Breitengraden bekannteste und vielleicht beliebteste Riesenkürbis ist der Hokkaido. Er ist in jeder Hinsicht praktisch: So kann auch die Schale mitgegessen werden und dank seiner Form eignet er sich perfekt zum Füllen. Rein kann dabei alles, worauf man Lust hat – einen wunderbaren Rezeptvorschlag gibt es am Ende dieses Beitrags.
Natürlich gehört die klassische Kürbissuppe auch zu unseren Lieblingen. Nachdem Kürbis aber so gut wie alles kann – von fruchtig über deftig bis hin zu süß –, lohnt sich ein Blick auf die eine oder andere Alternative.
Zum Abschluss noch ein kleiner Tipp für all jene, die keine geschnitzten Kürbisgesichter mehr sehen können: Mit der Bohrmaschine lassen sich ganz einfach unterschiedlich große Löcher in den Kürbis bohren und richtig schöne, stylische Muster erzeugen. Scandinavian Design für die heurige Kürbis-Deko! 🙂
Zutaten für 3 Portionen: 3 kleine Hokkaido-Kürbisse, 2 gebratene Hühnerfilets, 1 mittlere rote Zwiebel, 1 Zehe Knoblauch, 1 Tasse Reis, Hühner-oder Gemüsesuppe, Petersilie, Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer