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Die Farbe Lila – Die Superhelden auf unserem Teller

Die Farbe Lila – Die Superhelden auf unserem Teller
02/02/2022

Lila Lebensmittel haben es in sich. Heidelbeeren, Zwetschken, Feigen, Weintrauben, Auberginen, Rotkraut, rote Zwiebeln … die Liste ist länger, als man zuerst annimmt. Sie gehören allesamt zur Liga der Superfoods – keine Frühjahrsdiät, keine Verjüngungskur, keine Anti-Krebs-Ernährung kommt ohne die violetten Superhelden aus. Aber warum sind sie eigentlich lila, und was ist ihre spezielle Superpower?

Das Geheimnis liegt im Farbstoff. Die lila Färbung der Lebensmittel ist ein Zeichen für einen hohen Anthocyan-Gehalt. Anthocyane wirken Herz-Kreislauferkrankungen und Demenz entgegen, senken den Blutdruck und wirken entzündungshemmend.

Was können die violetten Lebensmittel?

Krebs bekämpfen

Mehrere Studien haben gezeigt, dass der in violetten Nahrungsmitteln vorkommende Farbstoff Anthocyan vor Krebs schützen kann. So wies eine im Jahr 2010 erschienene Studie aus Portugal nach, dass der Farbstoff in Heidelbeeren das Wachstum von Brustkrebszellen hemmen kann. Den selben Effekt konnte vier Jahre später eine chinesische Studie nachweisen. Sie untersuchte die Wirkung von Anthocyanine in schwarzem Reis. Offenbar schützen Heidelbeeren aber auch vor Prostatakrebs. Eine amerikanische Studie konnte zeigen, dass durch die Inhaltsstoffe der Beeren Prostatakarzinome am Wachsen gehindert wurden. Eine ebenfalls in den USA erschienene Studie wies nach, dass violetter Reis Darmkrebs verhindern kann.

Falten vorbeugen

Im Laufe unseres Lebens schädigen UVA- und UVB-Strahlen der Sonne unsere Hautzellen. Mit steigendem Alter sinkt auch die Kollagen-Produktion und unsere Haut wird schlaffer. Die Folge: Falten. Doch auch hier kann Anthocyan wirken. So hat eine im Jahr 2009 in Korea durchgeführte Studie nachgewiesen, dass der Farbstoff in Heidelbeeren die durch UV-Strahlen verursachten Hautschäden lindern kann und das Nachlassen der Kollagen-Produktion verlangsamen kann.

Übergewicht bekämpfen

Anthocyane wirken auch gegen Übergewicht. So zeigte eine von chinesischen Forschern durchgeführte Studie, dass übergewichtige Ratten mehr Gewicht verloren, wenn sie mit Süßkartoffeln gefüttert wurden. Eine Studie aus Japan zeigte einen ähnlichen Effekt: Mäuse nahmen umso mehr zu, je weniger Anthocyane ihre Nahrung enthielt.

Das Gehirn stärken

Amerikanische und deutsche Forscher untersuchten in einer Langzeit-Studie den Effekt von Anthocyan-reichen Beeren auf das Gehirn. Es stellte sich heraus, dass der Nährstoff die Gehirnleistung verbesserte. Die Teilnehmer, die mehr Beeren aßen, schnitten im Vergleich zu anderen Teilnehmern in kognitiven Tests deutlich besser ab.

Das Herz schützen

Eine im Jahr 2013 veröffentlichte Studie aus Großbritannien untersuchet über einen Zeitraum von 18 Jahren die Effekte violetter Lebensmittel auf die Herzgesundheit. Das Ergebnis: Frauen die drei oder mehr Portionen violetter Lebensmittel pro Tag verzehrten senkten ihr Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, um 32 Prozent. Offenbar schützen Anthocyane die Herzmuskelzellen und Blutgefäße vor oxidativen Schäden.
Purple sweet potato

Wir Bitten die wichtigsten violetten Gesundwunder vor den Vorhang:

Violette Süßkartoffeln

Die auch als Okinawa-Süßkartoffel bekannte Wurzel enthält im Gegensatz zu ihrer orange gefärbten Verwandten, der gewöhnlichen Süßkartoffel das wichtige Antioxidans Anthocyanin. Okinawa ist übrigens eine japanische Insel, deren Bewohner sämtliche Altersrekorde schlagen. Zu den am häufigsten verzehrten Lebensmitteln der Inselbewohner zählen neben Fisch und Algen die Okinawa-Süßkartoffeln…

Violette Karotten

Diese Karotten sorgen nicht für farbliche Abwechslung auf Ihrem Teller.  Sie enthalten zusätzlich zu Beta-Carotin und Vitamin A – beide entscheidend für das Sehvermögen – einen hohen Anteil an Anthocyanen. Dass die Karotten beim Kochen schon nach kurzer Zeit viele Nährstoffe verlieren, sieht man auch daran, dass sie schnell ihre schöne Farbe verlieren. Deshalb verzehrt man sie am besten roh.

Acai-Beere

Die Acai-Beere ist eine Palmenfrucht, die im Amazonas-Regenwald zu finden ist. Mittlerweile sind „Acai-Bowls“ ein beliebter Snack. Acai-Beeren sind reich an Aminosäuren, den Vitaminen A, B, C und E sowie den Mineralien Kalium, Kalzium, Magnesium, Kupfer und Zink. Der Anteil an Antioxidantien erreicht bei der Acai eines der höchsten Niveaus, die jemals getestet wurden. Dank ihrer Inhaltsstoffe soll die Acai die Hautalterung aufhalten. Ernährungsexperten zufolge tragen außerdem die Fasern der Beere und ihr hoher Anteil an essentiellen Fettsäuren dazu bei, den Stoffwechsel zu beschleunigen, insbesondere die Verbrennung von Fett, und Heißhunger-Attacken zu verringern.

Rote Rübe

Optimaler Zellschutz: Das sogenannte Betanin, der rote Pflanzenfarbstoff aus der Rübe, wirkt stark antioxidativ und antikancerogen – schützt somit vor Zellschäden, Zellveränderungen und Entzündungsprozesse im Körper. Betanine stimulieren zudem die Leberzellen und helfen so, Giftstoffe abzutransportieren. Zwar sind diese Farbstoffe auch in anderen Nahrungsmitteln wie Rhabarber oder der Kaktusfeige zu finden, doch ist ihre Konzentration bei roten Rübe besonders hoch. Ähnlich wie bei der Zubereitung von violetten Karotten, verzichtet man bei der roten Rübe am besten auf zu starkes Erhitzen, um die Nährstoffe zu erhalten. So eignet sich die Rübe zum Beispiel hervorragend als farbenfrohe Salat-Zutat oder püriert in Smoothie-Form.

Rotkraut

Dieses Gemüse ist besonders zur Winterszeit in vielen Kochtöpfen zu finden. Aber auch als Salat oder als Beilage im Falafel-Sandwich hat das Kraut, das eigentlich ein Kohlgemüse ist, das ganze Jahr über Hochsaison. Achten Sie bei der Zubereitung am besten darauf, frisches Rotkraut oder eines aus dem Tiefkühlregal zu verwenden. Rotkraut aus dem Glas enthält nämlich weniger Vitamine, dafür aber große Mengen an künstlich hinzugefügtem Zucker, um ihn schmackhafter zu machen.
Rotkraut ist außerordentlich nährstoffreich. So decken schon 200 g den Tagesbedarf an Vitamin C. Außerdem enthält es das für die Blutgerinnung wichtige Vitamin K sowie Selen, Magnesium und Kalium. Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen hält es nicht nur lange satt, sondern bringt auch die nach einem reichen Weihnachtsessen überforderte Verdauung in Schwung. Durch den Farbstoff Anthozyan wirkt es antioxidativ. Eine ebenso zellschützende Wirkung hat Rotkohl durch seinen hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen, sogenannten Bioflavonoiden. Diese wehren Zellgifte ab und verzögern den Alterungsprozess.

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